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RSV „Bergeslust“ Leeden vor 10 Jahren

Thorsten Göpfert und Uwe Hehmann über Nacht zum Goldpokal!

Ein echtes Highlight in der Vereinshistorie des RSV „Bergeslust“ Leeden war die 32. Ausspielung des Internationalen Radballturniers. Am 03. April 2011, also vor fast 10 Jahren gingen sechs Mannschaften aus Belgien, Frankreich, Österreich, Tschechien, der Schweiz und Deutschland an den Start, um den begehrten LIMA-Goldpokal zu gewinnen. Am Ende der Hauptrunde lagen mit Titelverteidiger Belgien, Tschechien und dem Duo des heimischen RSV „Bergeslust“ gleich drei Teams punktgleich an der Tabellenspitze. Gotthard Frömberg, langjähriger 2. Vorsitzender und seit einigen Jahren Ehrenvorstand des RSV, konnte es damals kaum fassen: „Unser altes Reglement wollte es so, wir mussten drei Entscheidungsspiele machen.“ Und dabei setzten sich die Leedener Thorsten Göpfert und Uwe Hehmann souverän durch und holten den Goldpokal zurück in das Stiftsdorf.

Aber halt, Uwe Hehmann? Ja, Hehmann und nicht Markus Kuhlage. Was war geschehen? Am Tag vor dem Turnier musste Markus Kuhlage, der etatmäßige Partner von Thorsten Göpfert, wegen eines grippalen Infekts passen. Uwe Hehmann sprang kurzerhand ein. „Das Grundgerüst passte schon einmal, da Thorsten im Feld spielt und ich im Tor. Und da man nach so einem Wechsel eigentlich keine großen Erwartungen hat, ist man einfach freier“, erklärte nach der Siegerehrung der strahlende Ersatzmann Uwe Hehmann. „Ich denke, die Lockerheit ist es dann am Ende gewesen.“ Auch Thorsten Göpfert stand die Freude ins Gesicht geschrieben. „Ich spiele jetzt hier das vierte Mal mit und nehme endlich den Pokal mit nach Hause.“ Beide dachten sie aber auch an Markus Kuhlage. „Für den Markus tut uns das natürlich leid, dass er nur zuschauen konnte“, so Hehmann.

Göpfert Hehmann1

Göpfert/Hehmann deuteten schon im ersten Spiel, das mit 10:3 gegen die am Ende sieglosen Österreicher aus St. Pölten gewonnen wurde, ihre Stärke und Unbekümmertheit an. Das setzte sich fort bis zum vierten Spiel gegen die Mitfavoriten aus Tschechien, die mit 6:3 vom Feld geschickt wurden. Damit schien der Pokalsieg greifbar nahe. Im letzten Spiel gegen Belgien hätte ein Unentschieden gereicht. Doch es sollte sich ein echter Hitchcock-Krimi entwickeln.

Zunächst schien es so, als könnten sich die Schweizer gegen die Tschechen behaupten. Mit 5:4 führten Degen/Söder gegen Novak/Vitula beim Seitenwechsel. Im zweiten Durchgang setzte sich aber die Klasse der Tschechen durch und sie gewannen mit 10:6. Noch immer aber hatte Leeden alles in eigener Hand. „Aber gerade da war bei uns der Kopf nicht frei“, meinte Hehmann in Nachhinein. Und so spielten sie dann auch im letzten Turnierspiel und verloren mit 1:6 gegen Baudu/Martens aus Gent. So musste eine Entscheidungsrunde der drei punktgleichen Teams erfolgen. Hier aber spielten die Nerven den Teutoburgern keinen Streich mehr und sie sicherten sich mit zwei verdienten Siegen gegen das Duo aus Gent und aus Svitavka den Goldpokal und sorgten damit für unbeschreiblichen Jubel beim eigenen Anhang in der wieder vollbesetzten Halle. Stolz nahmen sie bei der Siegerehrung den Pokal aus den Händen des Tecklenburger Bürgermeisters Stefan Streit und der damaligen zweiten Vorsitzenden des RSV Meike Weikert entgegen.

Heute, zehn Jahre später, hoffen auch die beiden Protagonisten von damals auf eine Rückkehr auf das Sportgerät. Noch immer sind die Sporthallen aufgrund der Covid-19-Pandemie geschlossen und alle Spieltage auf unbestimmte Zeit verschoben. Doch der Blick in die Vergangenheit sorgt nicht nur bei den Akteuren von damals für positive Gedanken. So hoffen alle Sportlerinnen und Sportler des RSV, bald wieder das Training aufnehmen und die Wettkämpfe starten zu können. Und dann sollen auch wieder die internationalen Radballturnier in der Sporthalle der Grundschule Leeden für spannende Momente und das eine oder andere Highlight in der Bergeslust-Vereinshistorie sorgen.

Endtabelle 32. Internationales Radball-Turnier am 03.04.2011

1. RSV Leeden Deutschland Thorsten Göpfert / Uwe Hehmann
2. MO Svitavka Tschechien Milan Novak / Pavel Vitula
3. SNA Gent Belgien Christoph Baudu / Peter Martens
4. VC Cronenbourg Frankreich Stepahen Bauer / Frederic Doell
5. VCR Möhlin Schweiz Freddy Soder / Yosuke Degen
6. ARBÖ St. Pölten Österreich Michael Schlachtner / Manuel Schlachtner